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Innenministerium
Baden-Württemberg
Meldung vom 11.09.2003 |
Neuer Sonder-Informationsdienst
im Internet
Landesregierung
optimiert die Kommunikation in Katastrophenfällen
Das Innenministerium Baden-Württemberg hat am Donnerstag,
11. September 2003, in Stuttgart der Landespresse das neue Krisenkommunikationskonzept
der Landesregierung vorgestellt. Bestandteile des Konzepts sind ein Handbuch
mit Empfehlungen zur Krisenkommunikation und ein Sonder-Informationsdienst
im Internet unter der Adresse http://www.infodienst-bw.de/. Ziel ist es,
bei schwer wiegenden Ereignissen den gleichen Informationsstand der Verantwortlichen
auf allen Ebenen sicherzustellen sowie die Medien und die Bevölkerung
möglichst umfassend und aktuell zu informieren. Baden-Württemberg
ist mit seinem Krisenkommunikationskonzept Vorreiter unter den Bundesländern.
Orkan „Lothar“
am 2. Weihnachtsfeiertag 1999, die Terroranschläge vom 11. September
2001, das Flugzeugunglück am Bodensee in der Nacht zum 2. Juli 2002
oder die Geiselnahme an einer Waiblinger Schule an einem Freitagnachmittag
Mitte Oktober 2002 - das waren Ereignisse, die nicht nur beim Innenministerium
schlagartig eine Flut von Anfragen aus dem In- und Ausland ausgelöst
hatten. Gerade in solchen Situationen erwarten Presse und Bevölkerung
schnell sachliche und qualifizierte Informationen. Auch für die operative
Bewältigung - Rettung, Bergung und Versorgung von Opfern, Erhalt
und Sicherung von Sachwerten oder die seelsorgerische Betreuung von Menschen
- ist der gegenseitige und umfassende Informationsaustausch zwischen allen
Beteiligten enorm wichtig.
Aufgrund dieser Erfahrungen
hat eine ressortübergreifende Projektgruppe mit Unterstützung
externer Berater (*) und unter Beteiligung der Kommunalen Landesverbände
exemplarisch für das Innenministerium Empfehlungen für die interne
und externe Kommunikation in Krisensituation erarbeitet.
Diese organisatorischen
und technischen Empfehlungen sind in einem „Handbuch Krisenkommunikation“
aufbereitet. Es wird auch den anderen Ministerien, den Regierungspräsidien,
den Landkreisen, den Städten und Gemeinden, der Polizei, der Feuerwehr
und den Hilfsorganisationen sowie den anderen Bundesländern zur Verfügung
gestellt.
Der erste Teil des
Handbuchs enthält Checklisten und Formulare, beispielsweise Bausteine
für erste Presseinformationen oder eine sogenannte Personalmatrix
für den „Dienst rund um die Uhr“. Der zweite Teil ist
ein erläuternder Leitfaden mit weiteren - auch präventiven -
Tipps zur Optimierung der Krisenkommunikation, zum Beispiel für ein
internes Informationsmanagement über „Rote Telefone“,
zur Einrichtung von „Bürgertelefonen“ und Call-Centern,
für die Betreuung von Opfern oder für die Presse- und Medienarbeit.
Der Leitfaden soll auch als Unterlage für Schulungen dienen, die
- auch mit Unterstützung durch die Landesfeuerwehrschule und die
Verwaltungsschule des Gemeindetags - zumal auf Kreisebene angeboten werden
sollen.
Teil des Krisenkommunikationsplans
ist der Sonder-Informationsdienst im Internet, der es den Ministerien
des Landes ermöglicht, in einer Krisensituation den Medien und der
Bevölkerung auf sehr leistungsfähigen Servern aktuelle Informationen
vorzuhalten. Ausgehend von einer Gefahrenpotenzialanalyse werden von den
jeweils zuständigen Ministerien vorsorglich für denkbare Katastrophenszenarien
Informationen erstellt und laufend aktualisiert (vorproduzierte „Dark
Sites“). Bei Eintritt eines Krisenfalls können diese Informationen
von den jeweils zuständigen Ministerien ergänzt um aktuelle
Meldungen innerhalb weniger Minuten lage- und bedarfsorientiert freigeschaltet
werden. Vorgesehen sind unter anderem auch Warnungen, öffentliche
Helfer- oder Spendenaufrufe, Fahndungs- und Vermisstenmeldungen, Verhaltensempfehlungen
und spezielle Hintergrundinformationen.
Beispiel: Musterseite im Internet
Quelle: Innenministerium
Baden Württemberg
(*) Anmerkung:
Die externen Berater der Landesregierung Baden Württemberg für
das Projekt Krisenkommunikation 2002/2003 sind die Frankfurter Unternehmensberatung
crisadvice und die PR-Agentur Burson Marsteller.
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