|   touristik aktuell 37/01 Seite 5 TOPSDas Krisenmanagement hat LückenInterview mit Peter Höbel,
  Geschäftsführer crisadvice   Frankfurt. Die terroristischen Anschläge in den USA fordern
  auch das Krisenmanagement der deutschen Touristikbranche heraus. touristik
  aktuell- Redakteur Matthias Gürtler sprach mit Peter Höbel,
  Geschäftsführer von crisadvice. Die auf Krisenmanagement spezialisierte
  Unternehmensberatung hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. ta: Herr Höbel, hat die Tourismusbranche alles getan,
  was in solchen Fällen zu tun ist? Höbel: Glücklicherweise ist unter den Opfern keine deutsche Reisegruppe.
  Veranstalter und Airlines haben meiner Ansicht nach schnell und gut reagiert-
  Bemerkenswert waren die zum Teil aktuellen und guten Informationen im
  Internet und vermehrt kostenlose Servicenummern. Da hat sich einiges getan -
  bei großen wie bei kleineren Unternehmen. Krisenprävention war früher ein
  Tabu- Thema.     ta: Gilt das Lob auch für die Reisebüros? Höbel: Nur bedingt. Die Fachinformationen sind Bringschuld der Anbieter. Bei
  solchen Ereignissen muss der Counter wenigstens auf demselben
  Informationsstand sein wie anfragende Kunden. Aber in vielen Büros gibt es
  weder Radio noch Fernsehen -und auch Internetzugang ist noch nicht überall
  selbstverständlich.   „Terroraktionen entwickeln fatale Langzeitwirkungen“ta: Was hätte das geholfen?Höbel: Über Nachrichten-Portale wie etwa Yahoo kann beispielsweise jeder
  Expedient ohne Aufwand fast so schnell und so gut informiert sein wie ein
  Journalist.     ta: Wann wird sich die
  Lage normalisieren? Höbe!: Im Hinblick auf die Destination USA hängt das von vielen Faktoren ab,
  die nicht in Deutschland bestimmt werden. Fest steht: Die Terroraktionen
  entwickeln psychologisch fatale Langzeitwirkungen und werden die Branche
  längere Zeit in Atem halten. Ein Beispiel: Schon heute haben fast 60 Prozent
  der Menschen mehr oder minder ausgeprägte Flugangst. Das wird zu- nehmen. ta: Was sollten Veranstalter und Fluggesellschaften
  jetzt tun? Höbel: Touristikunternehmen, Verbände und Behörden können das Thema nur
  gemeinsam bewältigen. Ein wichtiger Beitrag dazu ist der Expertenstab zum
  Krisenmanagement, der auf Initiative des Auswärtigen Amts im März an-
  lässlich der ITB aus der Taufe gehoben wurde.   |